Goch: Holländische Margarine-Werke  Jurgens & Prinzen G.m.b.H.

Abb. der Fabrikanlage, Abb. einer Packung ´Solo´-Margarine
fünf kleine Ablagelöcher von den damals gebundenen Unterlagen, Knick hoch und quer (zum Brief gefaltet), links oben ein Einschnitt.
Rechnung über eine Kiste ´Rheinperle´
Goch, den10. Februar 1912 (Bild)                                                    RG-1114a    1912      9,00 EUR

links kleinere Abb. der Fabrikanlage, je eine ganz kleine Abb. einer Packung ´Solo´-Margarine, einer Werbung für die ´Rheinperle´ und einer Packung ´Cocosa´, Ablagelochung, Knick hoch und quer (war zum Brief gefaltet), rechts kleiner Randeinriss,
Rechnung über ´Solo´
Goch, den 30. November 1915 (Bild)                                               RG-1114e    1915      7,50 EUR
dito, aber ohne Randeinriss
Goch, den 7. Dezember 1915 (Bild)                                                  RG-1114f    1915      8,00 EUR

große Abb. der Fabrikanlage, je eine ganz kleine Abb. einer Packung ´Solo´-Margarine, einer Werbung für die ´Rheinperle´ und einer Packung ´Cocosa´,
Ablagelochung, zarte Knicke hoch und quer (war zum Brief gefaltet),
Rechnung über eine ´Solo´-Margarine
Goch, den 30. März 1915 (Bild)                                                        RG-1114m   1912    12,00 EUR

Bereits 1871 entstanden im niederländischen Oss die ersten Margarinefabriken. Sie fertigten industriell hergestellte Margarine im größeren Stil und exportierten bald auch nach Deutschland. Die Nachfrage für den Butterersatz - den sich die Masse nicht leisten konnte - stieg in der Zeit der beginnenden Industrialisierung   kontinuierlich an. Die beiden Familien konkurrierten hart miteinander. Die deutschen Fabriken konnten den Bedarf nicht decken. Bismarck belegte die holländische Margarine mit einem Schutzzoll von zuletzt 30 %. Die beiden in Oss ansässigen Butterhändlerfamilien van den Bergh und Anton Jurgens beschlossen deshalb 1888 Fabriken in Deutschland im nahe gelegenen Kleve (´Van den Berghsche Margarinewerke´) bzw. in Goch (Holländische Margarinewerke Jurgens & Prinzen G.m.b.H.) zu gründen.

Van den Bergh:
1896 G.m.b.H., Johann Manger wird Generaldirektor, setzt auf Expansion durch den Kauf von Konkurrenzunternehmen. Außerdem wurden Eigenbetriebe wie z.B. die ´Kistenfabrik´ oder 1900 die ´Sana-Gesellschaft m.b.H.´ gegründet. Beide Fabriken stehen auf dem Bergh´schen Firmengelände, ebenso wie die    ´Clivia Ölwerke GmbH´ die der Sicherung der Rohstoffversorgung dient.
Es wurden Markenartikel eingeführt: 1897 ´Vitello´, 1900 ´Sana´ in der statt Milch Mandelmilch verwendet wird, 1904 die besonders streichfähige ´Sanella´ und die Spezialmarke ´Tomor´, 1907 die weitere Spitzenmarke ´Cleverstolz´. Außerdem werden die Pflanzen-Margarine-Sorten ´Palmkrone´, ´Palmstolz´ und ´Sternmarke´ auf den Markt gebracht. 1924 ´Blauband´, 1949 gab es wieder ´Sanella´.
1910 ging die Leitung wieder in die Hände der Familie Van den Bergh über. Die Unternehmenspolitik wurde aber fast unverändert fortgesetzt, eine Margarine-Fabrik nach der anderen aufgekauft. In der NS-Zeit gab es eine Firmenänderung von ´Van den Berghs Margarine-Gesellschaft Kleve´ auf ´Margarine-Werke Kleve´, die 1948 wieder in ´Van den Bergh´s Margarine-Werke Kleve´ geändert wurde.

Jurgens:
Es wurden Markenartikel eingeführt: 1898´ Solo´, 1924 ´Rahma´ (Das ´h´ sollte an den Rahm der Milch erinnern, musste aber 1927 aufgrund einer Gesetzesvorschrift gestrichen und ´buttergleich´ durch ´butterfein´ ersetzt werden.
Die Fetthärtung wurde erfunden. 1911 wurde eine Fabrik in Emmerich gekauft um in ihr mit der von Wilhelm Normann entwickelten Technik Öle und Fette zu härten.
Bis 1929 standen sich die ´Rama butterfein´ von Jurgens und die ´Schwan im Blauband´ der van den Bergh´s im harten Konkurrenzkampf gegenüber. Aus dem harten Wettbewerb drohte ein ruinöser Konkurrenzkampf zu werden. Die beiden Firmen schlossen sich zur ´Margarine-Union´ zusammen. Auch noch 1929 kam ein weiterer Zusammenschluss mit dem englischen Seifenhersteller ´Lever´ zustande, wurde ´Unilever´ gegründet.