Norddeutscher Lloyd

Aktie über 100 RM, DIN A 4 quer, rot / braun, Abb. des Dampfers „Bremen“ und Abb. des NDL-Wappens, Lochentwertung im Prägestempel (RB), Faksimileunterschrift des bremischen Staatsrates Karl Lindemann als Aufsichtsrat. Weitere interessante Faksimileunterschrift für den Vorstand von Dr. Johannes Kulenkampff (ab 1932 Vorstandsmitglied und ab 1942 Vorstand des NDL)
Bremen, den 1. August 1936
Aktie über 100 RM, ungeknickt (Bild)                                             DT-2536a   1936     28,00 EUR
Aktie über 100 RM, zarter Mittelknick (Bild)                                  DT-2536c   1936     20,00 EUR
Aktie über 1.000 RM, ungeknickt (Bild)                                          DT-2536b   1936     19,00 EUR

Gründung: 1857 in Bremen durch Hermann Heinrich Meier und Eduard Crüsemann.

Tätigkeit: Das erste Seeschiff, die 1857 in Dienst gestellte „Adler“, die auch für den ersten regelmäßigen Passagierdienst zwischen der Weserregion und England sorgte, wurde im England-Dienst eingesetzt. Bereits 1858 wurde mit dem Dampfer „Bremen“ ein regelmäßiger Linienbetrieb zwischen Bremerhaven und New York eingerichtet. In den nächsten Jahren kamen Passagierverbindungen nach Baltimore und New Orleans hinzu. 1885 gewann der NDL die Ausschreibung einer Reichspostdampferlinie nach Australien und Ostasien.1897 wurde der Schnelldampfer „Kaiser Wilhelm der Große“ in Dienst gestellt. Damit erreichte der DNL einen Spitzenplatz unter den Nordatlantikredereien. Das zu diesem Zeitpunkt größte und schnellste Schiff der Welt und der Gewinn des Blauen Bandes für die schnellste Atlantiküberquerung führte zum Beginn des ´Jahrzehnt der Deutschen´ in der Transatlantikschifffahrt, in dem der NDL und die HAPAG auf dieser Strecke mit mehreren Rekordschiffen dominierten.

Vor dem Beginn des 1. Weltkrieges hatte der NDL eine Flotte mit einer Gesamttonnage von über 900.000 BRT. Der Vertrag von Versailles verfügte die Ablieferung aller Seeschiffe über 1.600 BRT und die Hälfte aller Einheiten von 100 bis 1.600 BRT. Eine NDL-Flotte wie vor dem Krieg gab es nicht mehr, die Flotte mit den kleinen Dampfern hatte insgesamt nur 57.000 BRT.

Im August 1920 konnte der NDL mit der ´United States Mail´ - ab 1921 ´United States Lines´ - einen Agenturvertrag abschließen und diesen zu Gemeinschaftsdiensten erweitern. Mit der früheren „Rhein“, nunmehr „Susquehanna“, wurde 1920 der Liniendienst von New York nach Bremerhaven unter US-Flagge wieder aufgenommen.

1929 wurde die auf der Aktie von 1936 abgebildete „Bremen“ mit 51.656 BRT in Dienst gestellt, die 1941 nach Brandstiftung in Bremerhaven vollkommen ausgebrannt ist.

1930 schlossen NDL und die HAPAG einen Unionsvertrag für eine Zusammenarbeit ab und ab 1935 wurde eine Betriebsgemeinschaft gegründet. 1932 geriet der NDL zunehmend in eine wirtschaftliche Krise. Der bremische Staatsrat Karl Lindemann übernahm von 1933 bis 1945 den Vorsitz im Aufsichtsrat.

Nach dem Zweiten Weltkrieg begann der NDL wieder, wie nach dem Ersten Weltkrieg, mit einem Agenturbetrieb, mit Bugsier- und Bäderdiensten. 1957 wieder Beginn der Passagierschifffahrt.

1970 fusionierten der ´Norddeutsche Lloyd´ und die ´Hamburg-Amerikanische Packetfahrt-Actien-Gesellschaft (HAPAG)´ zur ´Hapag-Lloyd AG´ mit Sitz in Hamburg und Zweitsitz in Bremen. Heute zum TUI-Konzern gehörig.